Drei Fragen an Dieter Brüning

„Drei Fragen an“ ist die Serie, in der wir Personen im und um den VfL zu aktuellen Themen, Meinungen und Entwicklungen zu Wort kommen lassen. Heute: Dieter Brüning, 1. Vorsitzender des VfL Gummersbach von 1861 e.V., zu den zurückliegenden 18 Monaten, zur aktuellen Situation des Vereins und zu seinen Plänen.

    1. Im Juni 2019 bist Du mit Deinem Vorstandsteam beim VfL gestartet. Welche Erinnerungen hast Du an den Beginn der Vorstandsarbeit

Lebhafte Erinnerungen! Zunächst mussten wir ja einen Gesamtüberblick gewinnen. Dabei stellte sich heraus, dass unsere unmittelbaren Hauptbetätigungsfelder die Vereinsfinanzen, die Überarbeitung des Lizenzvertrags mit der VfL Handball Gummersbach GmbH und die Digitalisierung waren.

Bei der Betrachtung der Finanzen sahen wir uns mit erheblichen Steuerschulden konfrontiert, die aus dem Betrieb der Handballakademie herrührten und akut die Existenz des Vereins bedrohten. Unser Geschäftsführer Andreas Maiwurm und ich haben dann Gespräche mit den Steuerbehörden und der Stadt Gummersbach gesucht und im Dezember 2019 erfolgreich abschließen können. Dadurch konnten wir erreichen, dass uns ein Großteil dieser Steuerlasten erlassen, bzw. gestundet wurde und unsere Existenz in dieser Hinsicht gesichert war.

Den neuen Lizenzvertrag haben wir dann am 30.06.2020 mit der GmbH unterzeichnet. Die wesentliche Änderung bestand darin, dass wir, der VfL Gummersbach von 1861 e.V., nun wieder völlig eigenständig und unabhängig von der VfL Handball Gummersbach GmbH sind, vor allem auch wieder rein gemeinnützig agieren können.

Und im Bereich der Digitalisierung haben wir unser „Wahlversprechen“ eingelöst und Verwaltung und Kommunikation des Vereins neu aufgestellt. Wir haben eine Vereinssoftware eingeführt, in der alle Prozesse abgebildet wurden und die uns eine stets aktuelle Sicht auf Mitglieder, Finanzen und das Tagesgeschäft gibt. Und das Cloud-basiert, d.h. für jedes Vorstandsmitglied von jedem Ort erreichbar – sofern eine Internetverbindung besteht.

Darüber hinaus haben wir durch unseren stellvertretenden Vorsitzenden Florian Pottrick die Kommunikation mit Mitgliedern und Öffentlichkeit über einen regelmäßigen Newsletter und die Neuausrichtung von Homepage und Sozialen Medien intensiviert.

 

    2. Womit beschäftigt Ihr Euch aktuell?

Eines der wichtigsten Themen ist gerade der Neuaufbau unserer Handballabteilung. Wir haben ein sehr gutes Team um Abteilungsleiter Stefan Winhauer zusammenstellen können und sind sehr froh darüber, dass die Arbeit dort eigenständig und sehr vielversprechend getan wird.

Um die Kommunikation innerhalb des Vereins weiter zu verbessern haben wir Patenschaften für die Abteilungen gebildet. D.h. jede Abteilung wird durch ein Mitglied des Vorstands betreut und informiert. So sind wir auch wesentlich näher an den Wünschen und Bedarfen der Mitglieder selbst und können diese bei unserer strategischen Planung berücksichtigen.

Den Prozess der Markenbildung hat Andreas Maiwurm kürzlich ja schon öffentlich vorgestellt. Die Markenidentität mit ihren Werten, Attributen und dem Kern wurde von ihm, meinen Stellvertretern Martin Kiesler und Florian Pottrick sowie unserem Beisitzer Martin Häner erarbeitet. Hier haben übrigens auch Heiner Brand und Klaus Schlagheck maßgeblich mitgewirkt. Jetzt folgen die Workshops, die die Positionierung definieren. Das alles werden wir bis zum Sommer abschließen. Wir freuen uns schon jetzt auf die dann einheitliche Ausrichtung des Vereins für die Zukunft.

Und natürlich befassen wir uns auch weiterhin mit den Finanzen. Die Ermittlung der Altlasten im Finanzbereich ist ja abgeschlossen und jetzt in die Budgetplanung eingeflossen. Dank der Unterstützung der Oberbergischen Wirtschaft und von Gönnern und Freunden unseres Vereins sind wir einen enormen Schritt weiter gekommen. Für dieses Engagement bedanken wir uns von ganzem Herzen. Dennoch benötigen wir auch weiterhin die Solidarität aller Mitglieder und den Abteilungen, um auch finanziell so rasch wie möglich konsolidiert dazustehen.

 

    3. Was erwartet die Mitglieder und die Öffentlichkeit denn zukünftig?

Wie bereits erwähnt werden wir den Markenprozess Mitte des Jahres abgeschlossen haben. Der nächste Schritt, der in wesentlichen Teilen darauf aufbaut, wird eine Mitgliederkampagne sein. Hierbei ist uns ganz wichtig, dass wir die Breite unseres sportlichen Angebotes erweitern.

Parallel laufen Gespräche mit anderen Gummersbacher Sportvereinen. Wir sind zuversichtlich, dass seinerzeit verselbständigte Abteilungen wieder in den VfL zurückkehren. Dabei verlieren wir natürlich nicht unsere Verantwortung gegenüber den bestehenden Abteilungen aus den Augen, siehe „Patenschaften des Vorstands“.

Und wir bereiten uns auf die Jahreshauptversammlung vor, die ja im letzten Jahr Corona-bedingt nicht stattfinden konnte. In diesem Jahr müssen und wollen wir sie durchführen, denn satzungsgemäß steht die Wahl des Vorstands an. Wir richten uns gerade darauf ein, die Versammlung virtuell, im Rahmen einer Videokonferenz, auszurichten. Über den Landessportbund wurde uns dazu die Möglichkeit der Nutzung einer Software eingeräumt, mit der eine juristisch einwandfreie und DSGVO-konforme Abstimmung der Mitglieder über das Internet geschehen kann. Spannend, auch für uns, aber auch ein weiterer Schritt in Richtung eines digitalen, moderneren VfL.

 

“Famous final words”?

Die Arbeit mit meinen Vorstandskollegen macht Spaß. Die bereits erreichten Ziele belohnen uns dafür. Mein ausdrücklicher Dank gilt dem gesamten Team, in dem jeder Einzelne seine Aufgaben engagiert wahrnimmt und sich erfolgreich für unseren VfL Gummersbach einsetzt.

Für die anstehenden Wahlen werden wir übrigens das Team noch einmal etwas erweitern können. Erste Gespräche mit Menschen, die uns unterstützen und ihre Arbeit in den Dienst des VfL stellen wollen, haben wir bereits erfolgreich abgeschlossen.

 

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