Drei Fragen an Stefan Winhauer

„Drei Fragen an“ ist die Serie, in der wir Personen im und um den VfL zu aktuellen Themen, Meinungen und Entwicklungen zu Wort kommen lassen. Heute: Stefan Winhauer, Abteilungsleiter Handball, zu Herausforderungen in seinem ersten Amtsjahr, zu Plänen und Zielen seiner Abteilung und warum er sich auf das Jahr 2021 freut. 

  1. Wie ist das Jahr 2020 für die Abteilung Handball gelaufen?

Das erste Jahr im Amt – ich bin ja im Februar erst offiziell mit meinen Abteilungskollegen Peter Lüdorf als stellvertretendem Abteilungsleiter und Jochen Fanger als Beisitzer gestartet – hatte durchaus einige Herausforderungen für uns parat.

Da waren zunächst die großen Verluste auf Seiten der Mitglieder, aber auch bei den Trainern. Zum einen durch den Abgang vieler Spielerinnen in den Mädchen-Mannschaften in Richtung HC Gelpe-Strombach, zum anderen durch den Übergang vieler Kinder in den Kinderhandball der Handballakademie. Das war ein richtiger Aderlass, den die Handball-Abteilung so noch nicht erlebt hat und den wir auch bei weitem noch nicht kompensieren konnten. Und über die Auswirkungen der Corona-Pandemie muss ich sicherlich nicht viel sagen.

Aber wir haben auch einige sehr positive Dinge erreicht. So konnten wir die Zusammenarbeit mit der HC Gelpe-Strombach erneuern – eine Kooperation, die schon seit einigen Jahren bestand, zuletzt aber nicht mehr mit Leben erfüllt wurde und die uns künftig sehr nützlich sein wird. Zum anderen haben wir unseren Trainerstab mit Achim Eckstein, Christian Abstoß, Kea Wendel und Antony Hudak Domokos wieder ergänzen können, so dass wir die Lücke dort nach und nach schließen können. Achim Eckstein war es auch, dem es gelungen ist, seit Jahren erstmals wieder eine männliche B-Jugend aufzustellen. Und zuletzt haben wir mit Benjamin Jacobs einen versierten Jugendkoordinator gewinnen können, der uns schon nach kurzer Zeit sehr wirkungsvoll unterstützt.

Also – kein leichter Start für uns, aber wir sind auf einem guten Weg.

  1. Wofür steht Ihr in der Abteilung Handball, was sind Eure Ziele?

Wir sehen uns klar im Bereich des Breitensports, da, wo der VfL Gummersbach von 1861 e.V. Jahrzehnte lang Kindern und Jugendlichen den Weg zum Handballsport bereitet hat. Bei uns steht der Spaß am Spiel und am Sport im Vordergrund. Wir legen großen Wert darauf, dass die Kinder die Dinge, die in ihrem Leben wichtig sind, Familie, Schule, Freunde und Sport, gut miteinander vereinen können. Und das zu den ganz normalen Mitgliedsbeiträgen eines Vereins.

Und trotzdem kann jedes Talent, das mehr aus sich machen will, jederzeit auch in die Eliteförderung der Handballschule Oberberg oder später in die Akademie wechseln. Diese Durchlässigkeit besteht in beide Richtungen, das heißt, auch diejenigen, die weniger Zeit investieren wollen oder müssen, die das Training reduzieren wollen, dabei das Handballspiel aber nicht aufgeben wollen, sind bei uns willkommen.

  1. Was steht im kommenden Jahr bei Euch an?

Das Jahr 2020 bildet für uns in der Abteilungsleitung so etwas wie eine Zäsur. Eine Zäsur zwischen dem „Erbe“, das wir übernommen haben und dem, was wir nun neu aufbauen.  Dabei nutzen wir unser ausgeprägtes Netzwerk.

Die zentrale Zielsetzung für 2021 ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche für das Handballspiel in Gummersbach gewinnen zu können. Dazu werden wir – wie zuvor erwähnt – die Kooperation mit der HC Gelpe-Strombach weiter intensivieren, um mittelfristig in möglichst jeder Altersklasse eine Mannschaft stellen zu können.

Die bestehenden Mannschaften, die männliche B-Jugend mit dem Trainergespann Achim Eckstein und Christian Abstoß sowie auch die weibliche E-Jugend unter Kea Wendel und Antony Hudak Domokos werden wir erweitern. Hier wollen wir beide Mannschaften in den nächsten zwei Spielzeiten so ausbauen, dass die Spielerinnen und Spieler in einer männlichen A-Jugend, bzw. in einer weiblichen D-Jugend weiter spielen können.

Darüber hinaus streben wir eine Kooperation mit unserer sehr erfolgreichen Abteilung Turnen im VfL an. Hier werden wir für die Kinder, die aus Altersgründen nicht mehr am Kinderturnen teilnehmen können, gemeinsam mit der Abteilungsleiterin Justina Mohrholz ein Anschlussprogramm anbieten, das sie in Richtung Handball führen soll. Damit können wir dauerhaft gewährleisten, dass der Unterbau durch die Minis und Bambinis gewährleistet ist.

Wir freuen uns sehr auf 2021, denn wir sehen uns in vielen Bereichen nun wesentlich besser aufgestellt, als bisher. Und nach Corona werden wir mit der Umsetzung dieser Planungen beginnen.

“Famous final words”?

Aus unserer Sicht, aber auch aus Sicht des Vorstandes des VfL Gummersbach von 1861 e.V., muss jedes Kind in Gummersbach Handball spielen können, auch ohne Leistungsorientierung, nur aus Spaß am Sport und rein als Hobby. Und das wollen wir wieder möglich machen.