Geschichte des Handballs in Oberberg notiert

So schaut sie aus, die Festschrift des Handballkreises Oberberg zum 100-jährigen Jubiläum des Handballs in Oberberg.

Darin enthalten – neben Grußworten, Statistiken und vielem mehr – die Geschichten der Handballvereine unserer Region, vom TUS Derschlag bis zum TV Wahlscheid. Und auch die Handball-Entwicklung unseres VfL wird darin erzählt.

Ihr könnt Sie hier nachlesen!

Wir danken dem HKO für diesen Meilenstein in der Geschichte des Handballs in Oberberg!

Erhältlich ist die Festschrift bei den Volksbanken und Sparkassen der Region.

 

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VfL Gummersbach

Nahezu 100 Jahre Handball in Gummersbach – Vom Turnverein zu einem der erfolgreichsten Klubs der Welt und in die Moderne

Gummersbach ist wahrlich ein Zentrum des Sports, insbesondere für den Handball. Die Kreisstadt kennt man in der ganzen Region und auch darüber hinaus. Gegründet am 03.03.1861 wurde der VfL Gummersbach vor allem durch die Erfolge seiner Handballmannschaft, die im Jahr 1925 entstand, bekannt. Der VfL Gummersbach war bis zur Saison 2018/19 der einzige Verein, der seit Gründung der ersten Handball-Bundesliga ununterbrochen erstklassig spielte. Das Gründungsmitglied war darüber hinaus der erste Deutsche Meister der Handball-Bundesliga. Seither gehört der zwölffache Meister und elfmalige Europapokalsieger zu den bekanntesten und traditionsreichsten Handballvereinen der Welt. Der VfL hat in der Vergangenheit viele nationale sowie internationale Titel gewonnen, woraus zudem die bekanntesten Handballlegenden wie zum Beispiel Heiner Brand, Hansi Schmidt und Joachim Deckarm hervorgegangen sind.

Noch bevor die Handballabteilung des VfL Gummersbach gegründet wurde, spielt Oberberg bereits Handball. 1920 durch den Lehrer Fritz Schusky an der Oberrealschule Gummersbach als Schulsport angeboten, wird die aus Dänemark stammende und 1917 erstmals in Berlin durch ein Regelwerk als „Torball“ beschriebene Sportart auch im Oberbergischen heimisch. Schon 1921/22 findet die erste Deutsche Feldhandball-Meisterschaft statt und die Sportart wird in den Aggertaler Turngau aufgenommen.

Im 1861 als Gummersbacher Turnverein GTV gegründeten und 1937 in VfL Gummersbach umbenannten Sportverein entsteht im Jahr 1925 die Abteilung Handball. Das erste Spiel der aus dieser Abteilung hervorgegangenen Mannschaft findet am 04.02.1925 gegen Engelskirchen statt und endet mit einer wenig schmeichelhaften 0:7-Niederlage der Gummersbacher. Auch das Spiel gegen Bergneustadt am Karfreitag des gleichen Jahres geht mit 0:5 deutlich verloren. Ein wenig verheißungsvoller Einstand in die noch junge Sportart! Aber im Laufe des Jahres wendet sich das Blatt, der GTV gewinnt Spiel um Spiel, das letzte gegen den TV Dieringhausen mit 10:0. Die positive Entwicklung setzt sich 1926 fort. Der GTV gewinnt mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 52:25 zehn von 14 Spielen und wird erstmals Meister im Aggertaler Turngau; ein Titel, den die Gummersbacher Handballer in den Folgejahren immer wieder erringen sollten.

Spielen zu diesem Zeitpunkt vornehmlich die Herren Handball, gründet sich parallel die erste Jugendmannschaft. Darin die damals noch jungen Spieler Erwin „Cherry“ Brand und Kurt Braunschweig.

Die dreißiger Jahre sind nicht nur für den GTV erfolgreich. Der Handballsport erfreut sich insgesamt einer guten Entwicklung. Auch im Oberbergischen setzt sich die Verbreitung des Handballs fort. Im Jahr 1930 zählt der Aggertaler Turngau bereits 30 Handballvereine. 1932 wird die Mannschaft des GTV erstmals Rheinlandmeister. Und schon 1934 spielt sie in der damals höchsten Klasse des Gaus Mittelrhein und trifft auf Mannschaften wie Polizei Köln, den TV Siegburg-Mülldorf oder den ASV Köln.

Das zehnjährige Bestehen der Handballabteilung im GTV wird mit einem „HABARU“ genannten Handball-Rummel zünftig gefeiert, auch wenn die Mannschaft angesichts übermächtiger Gegner in diesem Jahr am Ende der Tabelle steht.

1936 begeht der GTV als Gesamtverein sein 75-Jähriges. Cherry Brand, Otto Weber, Hermann Bitter und Franz Wiesenberg werden in die Mittelrheinauswahl berufen; eine besondere Anerkennung für die Spieler!

Am 28.01.1937 kommt es dann zur Gründung des VfL Gummersbach. Anlässlich einer außerordentlichen Versammlung schlossen sich die vier ortsansässigen Vereine (Gummersbacher Turnverein von 1861, Sport- und Spielverein von 1910, Gummersbacher Schwimmverein von 1920 und Gummersbacher Tennisclub von 1921) mit Zustimmung aller Beteiligten zum „Verein für Leibesübungen Gummersbach von 1861 e.V.“ zusammen. Max Biesterfeld wird Abteilungsleiter im Bereich Handball.

In den späten dreißiger Jahren tut sich der VfL schwer. Es ist schier unmöglich eine Mannschaft zusammenzustellen und man scheidet freiwillig aus der Gauliga aus. Die Zeit des Handballs in Gummersbach scheint beendet. In den Folgejahren stellt der VfL keine Mannschaft mehr, bevor 1942 der Spielbetrieb der Gauliga Mittelrhein im Schatten des tobenden Krieges ganz eingestellt wird.

Nach Beendigung des Krieges gilt es nicht nur im Oberbergischen einen Neubeginn beim Handball zu schaffen. Im Herbst 1946 gründet sich dazu in Hamburg der „Arbeitsausschuss für den Handball in der britischen Zone“, der Vorläufer des Deutschen Handballbundes, DHB. Das Handballspiel wird neu organisiert und die erste Mannschaft des VfL wird in die Oberliga West (Mittelrhein) eingegliedert.

Bereits 1947 wird die erste Deutsche Meisterschaft im Feldhandball ausgetragen, die sogenannte Interzonen-Meisterschaft. Während der THW Kiel 1948 erster Deutscher Meister wird, erringt der VfL 1949 seine erste Mittelrhein-Meisterschaft. Als eine späte Folge des Krieges ordnen die britischen Besatzer an, dass alle Vereine, die bereits vor dem Krieg bestanden, aufgelöst werden müssen. Das führt am 29.09.1949 zur Neugründung des VfL Gummersbach. Abteilungsleiter Handball wird Hans-Lothar Höstermann.

1950 feiert die Handballabteilung des VfL 25-jähriges Jubiläum. Es beginnt eine gleichermaßen erfolgreiche wie kuriose Zeit, in der die Mannschaft jedes Jahr Mittelrheinmeister wird und um die Westdeutschen Meisterschaft spielt, sie aber erst 1957 gewinnen kann. Aber auch sonst sind die Fünfziger prägend für den VfL: 1956 wird der langjährige Spieler Eugen Haas Obmann der Handballmannschaft und leitet eine Ära ein, an deren Ende der VfL die erfolgreichste Vereinsmannschaft der Welt ist. Rolf Jaeger wird 1958 in der Finalrunde um die Westdeutsche Meisterschaft „die Entdeckung des Turniers“. Später wurde er der erste Nationalspieler des VfL.
Und es wird gebaut: Der Wiedenhof, Jahrzehnte lang Vereinslokal und Geschäftsstelle des VfL, und die Sporthalle an der Reininghauser Straße, in der der VfL in den Folgejahren viele nationale und internationale Erfolge feiern wird, werden errichtet.

In den sechziger Jahren entwickelt sich der VfL zu einer weltweit erfolgreichen Mannschaft und gewinnt Titel um Titel. Doch zunächst steht das Jahr 1961 ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens des Gesamtvereins, was gebührend gefeiert wird. In der aus diesem Anlass verfassten Festschrift beschreibt der damalige 1. Vorsitzende Horst Kienbaum, was der Vereinsarbeit bis heute eigen ist, vortrefflich: „So glauben wir, eine im allgemeinen Interesse liegende Aufgabe wahrzunehmen und bemühen uns, ihr gerecht zu werden. Dass das auf freiwilliger Basis geschieht, dass sich in 100 Jahren immer wieder Gummersbacher Bürger gefunden haben, die diesen Dienst taten, scheint mir besonders wichtig.“ Zwischenzeitlich wird dieser ehrenamtliche Dienst über 160 Jahre von verschiedenen Vorständen geleistet.

1963 erringt der VfL seine erste Westdeutsche Meisterschaft, 1964 stößt mit Hansi Schmidt einer der prägenden Spieler zum Team. 1965/1966 wird die Handball-Bundesliga als „Elite Division“ gegründet und der VfL gewinnt am 26.03.1966 die erste Deutsche Meisterschaft. Bereits im Folgejahr gelingt mit dem unerwarteten Sieg gegen Dukla Prag das erste „Double“ der Vereinsgeschichte: Der VfL wird Deutscher Meister und Europameister und ist in der Weltspitze des Handballs angekommen.

Zu Beginn der siebziger Jahre wird Feld- und Hallenhandball noch parallel gespielt. Viele Vereine treten dabei mit nur einer Mannschaft in beiden Wettbewerben an; so auch der VfL. Obmann Eugen Haas spricht sich in dieser Zeit für eine Konzentration auf den Hallenhandball aus und im Jahr 1973 wird der Feldhandball eingestellt.

Dieses VfL-Jahrzehnt steht im Zeichen weiterer herausragender Spielerpersönlichkeiten: 1972 rückt Heiner Brand in den Kader der ersten Mannschaft auf. Ein Jahr später stößt mit Joachim Deckarm ein späterer Welthandballer ins Team. Im Jahr 1976 verlässt Hansi Schmidt den VfL und findet in Erhard „Sepp“ Wunderlich einen Nachfolger auf der Königsposition, bevor 1979 Andreas Thiel und Petre Ivanescu ins Team kommen.

1979 ist zugleich das Jahr, an dem der VfL seinen schwärzesten Tag erlebt, als Joachim Deckarm in der 23. Spielminute des Halbfinalrückspiels (Europapokalspiel der Pokalsieger) des VfL Gummersbach in Tatabánya, Ungarn verunfallt und 131 Tage im Koma liegt. Seiner außergewöhnlichen Konstitution als Spitzensportler, aber auch seinem unbändigen Willen sei es zu verdanken, so die einhellige Meinung, dass er sich zurück ins Leben kämpft, auch wenn es bis heute mit vielen Einschränkungen für ihn verbunden ist. Aber Jo lebt.

Die sorgfältige Jugendarbeit des VfL zeigt 1981 einmal mehr Erfolg, als die männliche C-Jugend die Deutsche Meisterschaft erringt. Aber auch für die erste Mannschaft stellen sich weitere Erfolge ein, insbesondere, als sie 1983 vier Titel erringt und „Mannschaft des Jahres“ wird. Auf Erhard Wunderlich, der 1983 den VfL Richtung FC Barcelona verlässt, folgt 1984 mit Erik Rasmussen der erste internationale Spieler für den VfL.

1986 feiert der VfL Gummersbach sein 125-jähriges Bestehen. Der damalige 1. Vorsitzende Manfred Jost blickt in seinem Grußwort zurück auf die Gründung und stellt fest: „So hat es sich erwiesen, dass es trotz aller Widrigkeiten und trotz allen berechtigten Eigenlebens und -strebens in den Abteilungen der richtige Weg war, den die vier Gründungsvereine […] im Jahre 1937 mit ihrer Fusion eingeschlagen haben.“ Eine ganze Serie von Veranstaltungen, an denen alle Abteilungen mitwirken, gibt dem Jubiläum einen würdigen Rahmen.

Die Neunziger starten für den VfL mit dem ersten gesamtdeutschen Titel. Das dramatische Rückspiel beim SC Magdeburg geht zwar mit 14:16 verloren, aber aufgrund des Hinspiels, das der VfL mit 18:15 für sich entscheiden konnte, geht dieser historische Titel ins Oberbergische. Mit Stefan Kretzschmar (1993) und Kyung-Shin Yoon (1996)kommen zwei weitere Spieler zum VfL, die das sportliche Geschehen maßgeblich gestalten sollen. Zugleich kündigen sich wirtschaftlich turbulente Zeiten an, die zunächst 1998 zur Ausgliederung des Spielbetriebs der Bundesliga-Mannschaft in die VfL Handball Gummersbach GmbH führen und den VfL Gummersbach von 1861 e.V. im Jahr 2000 aufgrund der Altlasten und ausbleibender Zahlungen des Hauptsponsors in die Insolvenz zwingen. Der Wiedenhof, genau 50 Jahre Heimat des Vereins, wird zwangsversteigert.

Der damalige 1. Vorsitzende Gerd Breidenbach erklärt, dass sich aufgrund der Insolvenz „einige Abteilungen vom VfL getrennt haben, damit sie ihre Spielklassen halten können.“ Auch die Handballer gründen den VfH, treten aber zwei Jahre später wieder in den VfL ein. Im gleichen Jahr übernimmt Jochen Kienbaum die Leitung der Handballabteilung, der im Jahr 2005 mit der Gründung der Handballakademie eine zu diesem Zeitpunkt in Deutschland einzigartige Organisation folgt, die junge Talente an den Bundesliga-Handball heranführen soll.

Die 2000er-Jahre bleiben finanziell herausfordernd. Sportlich bewegt sich die Mannschaft meist im einstelligen Tabellenbereich, ohne jedoch in der Bundesliga Titel erringen zu können. In den Jahren 2009, 2010 und 2011 überrascht der VfL dann jedoch mit dem dreifachen Gewinn des Europapokals, zunächst im EHF-Pokal und anschließend zwei Mal im Cup-Winners-Cup, den vorerst letzten Titeln.

Im März 2019 sichert sich die weibliche B-Jugend durch einen souveränen 44:19-Auswärterfolg beim TSV Bonn rrh. die Nordrhein-Meisterschaft 2019 und krönt damit eine überaus erfolgreiche Saison. In der darauffolgenden Deutschen Meisterschaft kam die junge Mannschaft bis ins Achtelfinale, wo man sich dann dem Thüringer HC geschlagen geben musste.

Im Juni 2019 übernimmt der aktuelle Vorstand um den 1. Vorsitzenden Dieter Brüning die Lenkung des e.V.. Zu den wichtigsten Projekten gehört die kaufmännische Trennung des e.V. und der VfL Handball Gummersbach GmbH sowie die Entschuldung des Mutter-Vereins. Ebenso schließt der Vorstand einen Marken- und Positionierungsprozess für die Marke VfL Gummersbach erfolgreich ab. Basierend auf den Werten Gemeinschaft, Respekt, Disziplin, Tradition und Verantwortung wird der Markenkern „Menschen bewegen und zusammenbringen“ erarbeitet.

Stefan Winhauer übernimmt im Herbst 2019 mit seinem Team zunächst kommissarisch, im Februar 2020 dann als gewählter Abteilungsleiter die Steuerung der Handballabteilung. Zielsetzung der Abteilung ist es, sowohl auf der weiblichen als auch auf der männlichen Handballsportseite wieder komplette Jugendmannschaften jahrgangsbezogen zu etablieren. Auch um dies gewährleisten zu können wurde die Zusammenarbeit mit der Abteilung Turnen intensiviert und die so genannte Kindersportgruppe ins Leben gerufen, in der sechs- bis achtjährige Kinder an den Handballsport herangeführt werden. Damit komme man der Vision, jedem Kind in Gummersbach die Gelegenheit geben zu können, Handball zu spielen, mit Spaß am Spiel und mit Vereinbarkeit von Familie, Schule, Freunden und Hobbies, einen großen Schritt näher.

Auch in der VfL Handball Gummersbach GmbH, durch die der Spielbetrieb der Bundesligamannschaft durchgeführt wird, hat sich im vergangenen Jahrzehnt einiges getan. Nachdem der VfL ab dem Jahr 2005 seine Ligaspiele neben der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle regelmäßig in der Kölner LANXESS arena ausgetragen hat, wird der Wunsch nach einer eigenen, modernen Spielstätte im Herzen Gummersbachs laut. Die neue Halle auf dem Steinmüllergelände, benannt nach dem Fahrradreifenhersteller und ehemaligen Hauptsponsor der Profihandballer, trägt den Namen SCHWALBE arena. Die 4.132 Zuschauer fassende Halle mit angeschlossenem Businessbereich und VIP-Logen wird zu Beginn der Bundesliga-Saison 2013/14 von den Handballern des VfL Gummersbach bezogen.

Mit Simon Ernst und Julius Kühn bringt der VfL in der Folge zwei deutsche Nationalspieler hervor. Nach einer Bundesligazugehörigkeit von unglaublichen 53 Jahren muss der Bundesliga-Dino nach Abschluss der Saison 2018/19 allerdings erstmalig in der Vereinsgeschichte den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Die Situation hätte damals dramatischer kaum sein können, denn mit Gummersbach, Bietigheim und Ludwigshafen spielen gleich drei Mannschaften die zwei Absteiger unter sich aus, Bietigheim und Gummersbach treffen sogar im direkten Duell aufeinander. Nachdem die SG BBM und der VfL 25:25 unentschieden spielen, reicht den Eulen ein 31:30-Sieg gegen GWD Minden zum Klassenerhalt. Die Blau-Weißen steigen folglich aufgrund nur eines fehlenden Tores in die 2. HBL ab. Die erste Saison im Bundesliga-Unterhaus, die aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochen wird, beenden die Gummersbacher auf dem vierten Tabellenplatz. Daraufhin folgt das große Ziel, in der Spielzeit 2020/21 in die Bundesliga zurückzukehren. Doch diese Zielsetzung wird mit dem Erreichen des dritten Platzes denkbar knapp verfehlt. In seiner dritten Saison der Zweitklassigkeit gelingt es dem VfL Gummersbach unter Cheftrainer und Handballlegende Gudjon Valur Sigurdsson beeindruckend in die Beletage des deutschen Handballs zurückzukehren. Die Oberbergischen sichern sich nicht nur den ungefährdeten Aufstieg in die LIQUI MOLY HBL, sondern werden auch mit 13 Punkten Vorsprung vor Mitaufsteiger ASV Hamm-Westfalen überlegen Meister der 2. HBL. Der Bundesliga-Rückkehrer stellt fortan auch in der LIQUI MOLY HBL seine Qualität unter Beweis und startet mit eindrucksvollen Ergebnissen in die Saison 2022/23.

Die Rückkehr ins deutsche Oberhaus resultiert in hohem Maße auch daraus, dass sich in den letzten Jahren nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausgeruht wurde: Seit 2018 geht die VfL Handball Gummersbach GmbH unter der Leitung von Geschäftsführer und ehemaligem Spieler Christoph Schindler neue Wege, um seine zukünftigen sportlichen und wirtschaftlichen Ziele in der „Heimat des Handballs“ zu erreichen. Neben dem Bundesligahandball liegt der Fokus vor allem auf der Nachwuchsförderung. Hier hat die VfL Handball Gummersbach GmbH mittlerweile die größte Handballakademie Deutschlands inne. Seit 2005 bildet die Handballakademie des VfL Gummersbach jugendliche Handballtalente aus und bereitet sie auf ihre Karriere als Handballspieler vor. In den zurückliegenden Jahren sind dabei Strukturen gewachsen, die es jungen Spielern ermöglichen, sich parallel zur schulischen und beruflichen Ausbildung voll auf den Leistungssport zu konzentrieren. Die Handballakademie VfL Gummersbach kann dabei herausragende Erfolge erzielen. Das Vorhaben, eigene Jugendspieler in die Bundesliga zu integrieren, wurde damit schon nach kurzer Zeit eindrucksvoll bestätigt. Kontinuität und Geduld sind die maßgeblichen Erfolgsfaktoren der Nachwuchsförderung. Bei der Arbeit mit den jungen Spielern stellt sich das Akademieteam täglich der Herausforderung, schon heute zu wissen, was morgen für die jungen Handballer gut sein wird. Energie in Erfolge zu investieren, die weit in der Zukunft liegen, ist dabei ein Kontrast zum Alltag der Profiligen, in denen kurzfristige Erfolge vorrangig sind. Talente nachhaltig zu Sportlern entwickeln, die geradlinig gemeinsam gesteckte Ziele verfolgen, steht im Fokus, aus dem der Slogan wächst: „Handball. Leben. Lernen.“

Neben der Handballakademie wird Anfang August 2020 die Handballschule Oberberg ins Leben gerufen. In dieser werden Themen wie Sport, Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung spielerisch vermittelt sowie gefördert. Die gesamte VfL Handball Gummersbach GmbH steht für echten und ehrlichen Sport, Authentizität, Fairness, Toleranz, Teamfähigkeit und Fan-Nähe. Ziel der Handballschule Oberberg ist es, die Sport- und Handballangebote für Mädchen und Jungen im ganzen Oberbergischen Kreis und darüber hinaus zu erweitern beziehungsweise nachhaltig zu stärken und so dauerhaft einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Denn im Vordergrund des Projekts steht ein ganzheitlicher Ansatz, der Kindern und Jugendlichen – getrennt von einem auf Leistungssport ausgerichteten VfL Gummersbach – durch Sport wichtige Werte wie Loyalität, Toleranz und Fairplay vermitteln soll. Wichtig für die Verantwortlichen der Handballschule Oberberg ist der Grundsatz, durch den Sport die Gesundheit zu fördern und „spielend Werte vermitteln“ zu können, was sich im entsprechenden Slogan niederschlägt. Neben einer gesundheitlichen Förderung vermittelt der Sport Kindern eben jene moralische und ethische Werte, die sie ihr gesamtes Leben begleiten. Kinder lernen als Team miteinander auszukommen, sich zu einigen und auf andere einzugehen. Sie lernen, dass man nicht immer gewinnen kann und auch mit Niederlagen umgehen muss, andere Menschen zu respektieren und niemanden zu verurteilen. Nur im Sport können diese Werte früh und spielerisch vermittelt werden. Kinder entwickeln und erleben durch den Sport Teamgeist, Selbstvertrauen, Fitness, Vielfalt und Freundschaften.